Nach der Quälerei gestern steht heute shuttlen auf dem Programm. Start unserer Tour ist in Les deux Alpes. Zwischen Downhillern und Skifahren schummeln wir uns in die Gondel, die uns von der Talstation auf 1650m auf fast 3.200 Meter über dem Meer bringt.
Nach dem obligatorischen Gletscherfoto werden die Protektoren angelegt und ab geht die wilde Post. Ziel sind natürlich nicht die Trails des Bikeparks, als Ausgangsort für eine Tour eignet sich die Ecke jedoch ganz gut. Trotz allem müssen die ersten ca. 300 Höhenmeter auf klassischem Bikepark-Trail vernichtet werden. Mit dem Hardtail eine wahre Freude. ?
Nach kurzer Kraxelei (die darf schließlich nie fehlen), erreichen wir eine Scharte unterhalb des Tête de la Toura – die eigentliche Tour beginnt. Der Kontrast ist maximal – vom perfekt präparierten Trail wechseln wir auf einen hochalpinen Trail der fahrtechnisch alles abverlangt.
Über Felsplatten schlängelt sich der Trail über die nächsten 300 Höhenmeter steil und verblockt ins Tal. Eine Linie ist nicht immer zu erkennen – manchmal geht es auch mitten durch die Geröllberge hindurch.
Im Mittel wohl S3, hat der Trail gerade im oberen Teil auch zahlreiche S4 und auch die ein oder andere S5 Stelle zu bieten. Der ein oder andere Tiefblick ist ebenfalls inklusive, sodass absteigen und schieben teilweise vernünftiger erscheint.
In den zahlreichen Verschnauf- & Fotopausen kann man immer wieder das grandiose Bergpanorama auf die gegenüberliegenden 3.000er Bergketten bewundern. Der Stress und das Gewusel an der Bergstation von Les deux Alpes ist da schnell vergessen. Den ganzen Tag begegnet uns eigentlich keine Menschenseele.
Ab ca. 2.500hm wird der Trail dann etwas einfacher. Über Serpentinen geht es Kurve um Kurve den Hang hinab. Einfach ist der Trail aber auch nur in Relation zu den oberen Stellen. Der Fels wird weniger und von teilweise rutschigem & sandigem Boden abgelöst (S2 mit vielen S3 Stellen). Stufen und Steine sorgen immer wieder dafür, dass der Fahrer voll gefordert wird. Gerade in den Kurven bedeutet das: volle Konzentration!
Es folgt die erste Hangquerung von 2.300 auf ca 2.000hm. Der Trail ist jetzt nochmal ein bisschen leichter geworden, links und rechts wird es immer grüner. Wer denkt, dass jetzt das meiste geschafft ist, täuscht sich. Denn jetzt startet das nächste Serpentinenmassaker. Es wird nochmal richtig steil – wer die Kraft und Technik hat hier nochmal einige S4 und eine S5 Stelle zu fahren, kann sich hier noch voll austoben.
Von der Hochebene auf 2.000hm queren wir den Hang nach Le Puy. Der Weg ist im Mittel S2, jedoch von Schafen ausgetreten und recht staubig. Der Abhang zur Linken zwingt immer wieder zur vollen Konzentration. Wir queren den Hang weiter nach L’Échaillon, bis auf 2-3 kurze Gegenanstiege lässt sich der Trail gut rollen. Der Fahrer ist aber weiterhin gefordert – die ein oder andere S3 Stelle ist weiterhin zu finden.
Die (fast) finale Abfahrt auf die Fahrstraße im Tal wird dann wieder auf unzähligen Spitzkehren (alle um die S3) abgefahren. Nach inzwischen knapp 1700 Höhenmeter Abfahrt in praller Sonne sind wir froh, aber glücklich, endlich wieder Asphalt unter den Stollen zu haben.
Wer noch nicht genug hat, kann auf 1070m recht in einen Trail abzweigen und noch einmal 100 Höhenmeter Fahrspaß erleben. Los geht es direkt mit einer S4 Stelle, dann wird der Weg aber etwas einfacher.
Geschafft. Nach 2.300 Tiefenmeter Abfahrtsspaß geht es von Vénosc mit der Gondel (dem Tagesticket von Les deux Alpes sei Dank) zurück zum Auto.
Für alle mit Spaß an alpinen Trails mit nahezu keinen Höhemetern bergauf hier der GPS Track zur BBS MTB Tour.
Maximale Höhe: 3170 m
Minimale Höhe: 944 m
Gesamtanstieg: 204 m
Gesamtabstieg: -2406 m
29. Juli 2019 um 05:50
Sauber!
3. Februar 2020 um 22:09
Ich glaub, schon allein wegen des traumhaften Panoramas und der genialen Fotos, müssen wir da nochmal hin! 😀